Zuschauer zeigten sich
begeistert.
Jemand sagte einmal,
dass der Mensch verreisen würde, um die phantasievolle Vorstellung
von weit entfernten Ländern durch Wirklichkeit zu ersetzen.
Beim exzellenten Konzert des Essener Gitarrenduos Bernd Steinmann
und Stefan Loos verschmolz musikalische Realität mit jenem
Fernweh. An diesem Abend entführten die Musiker das Publikum
auf eine musikalische Reise durch die Menage der Folkloremusik
Spaniens sowie Lateinamerikas und der modernen Klassik.
Leichtigkeit und Musikalität prägten die Eigenkompositionen
von Steinmann und Loos, die ihre Stücke mit Einflüssen
des Flamenco und vor allem der Rumba würzten. Als Pate ihres
musikalischen Schaffens stand wie so oft die Liebe, in diesem Fall
waren es die Ehefrauen und Töchter beider Musiker. Neben romantischer
Salonmusik bot das Duo besonders Bearbeitungen aus Spanien dar.
Der südlichste Teil der iberischen Halbinsel, Andalusien,
erwies sich dabei als eine ungemeine Quelle der Inspiration, die
in den Titeln „ Malaguena“ oder „Marbella“ schon
vermuten ließ, in welche Richtung sich das Stück entwickeln
würde.
Die Multikulti-Gitarristen widmeten sich aber auch klassischem
Repertoire. Im Vordergrund stand dabei die Karibikinsel Curacao,
die mütterliche Heimat von Loos. Die verträumten Melodien
erweckten mit ihren rhythmischen Untermalungen den Eindruck eines
Sommertages in einem Garten und schufen eine entspannte Konzertatmosphäre.
Viele der Arrangements enthielten durchaus einen Hauch der ganz
großen Gitarrenkomponisten Lateinamerikas wie dem Paraguayer
Augustin Barrios Mangore oder dem Kubaner Leo Brouwer. Stets zeigten
sich die Zuschauer von den Harmonien der Stücke begeistert
und klatschten bei den feurig lebendigen Rhythmen regen Beifall.
Die zwei flotten Flamenco-Zugaben rundeten den Abend wunderbar
ab und das Duo entließ das Publikum unter langem Applaus
nach knapp zwei Stunden purer Entspannungstherapie. Auch im Anschluss
an das Konzert konnte man noch einige Zeit in den Nachklängen
der Melodien schwelgen.
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