Was
Renate Pomp mit ihrem Kleid macht, ist eine eigene Inszenierung.
Die Flamenco-Tänzerin
rafft es, schlingt es enger um sich, schlägt Wirbel mit
den üppigen Volants, lässt es wie einen Fächer
um sich kreisen.
Musikalisch begleitet vom Gitarristen Bernd Steinmann
betritt Renate Pomp die Bühne, steht zunächst regungslos mit
dem Rücken zum Publikum. Fängt dann an, zu klatschen,
die Füße nehmen das Stakkato auf, der ganze Körper
gerät in Bewegung. Dass aus der Gitarre auch eine Ersatz-Trommel
werden kann, demonstriert Bernd Steinmann: Während der erste
Tanz von perlenden Gitarrenläufen dominiert ist, herrscht
im zweiten Tanz der Rhythmus vor, den der Gitarrist mit den Händen
auf sein Instrument trommelt.
Dann setzt sich Renate Pomp einen schwarzen flachen Hut auf,
verblüfft mit laszivem Becken-Schwung und macht aus einem
Schulterzucken eine erotische Geste.
Stampfendes Stakkato der Füße
Stakkatosaftes Stampfen der Füße entlädt sich
in raumgreifender Bewegung. Und Bernd Steinmann wird nach mehreren
Tänzen von „Spanish .Colours“ unterstützt.
Ein Ensemble, dem neben ihm selbst Stefan Loos, Volker Niehusmann
(Gitarren) und Jörg Kinzius (Schlagzeug) angehören.
Vor allem Letzterer lässt durch seine pulsierenden Rhythmus-
vorgaben fast ein wenig Kuba Feeling durch das Bürgerhaus
wehen.
Möglich gemacht hatte den Auftritt die Rader Musikschule
und Musiker und Tänzerin im Rahmen des 3. Bergischen Gitarrenfestivals
am vergangenen Freitagabend nach Rade geholt. Renate Pomp absolvierte
ihr Studium als Tänzerin und Tanzpädagogin an der Folkwang-Hochschule
Essen, lehrt als Dozentin und arbeitet seit 1994 mit Bernd Steinmann
zusammen. Der gilt als einer der profiliertesten Flamenco-Gitarristen:
Der spanischen Musik hat sich Steinmann seit mehr als 20 Jahren
verschrieben.
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